Ein Ort des Lernens

Schulkonzept

Pädagogische Grundsätze
„Hilf mir, es selbst zu tun“. Dieser Grundsatz Maria Montessoris ist der Leitsatz der pädagogischen Arbeit an unserer Schule. Die Evangelische Grundschule Schwedt ist eine reformpädagogisch orientierte Grundschule für Schüler von Klasse 1 bis Klasse 6 und versteht sich als ein Ort des Lernens, an dem jedes Kind angenommen, in seinen Fähigkeiten gestärkt und in seinen Schwächen gefördert wird. 

Unsere Gesellschaft und somit auch unsere Bildung befinden sind im Wandel. Dank neuer Erkenntnisse der Hirnforschung wissen wir: Kinder sind von sich aus neugierig, sie wollen  forschen, entdecken und ausprobieren. Sie wollen lernen.  Das hat Maria Montessori schon vor mehr als 100 Jahren beobachtet und aus ihren Erkenntnissen eine Pädagogik entwickelt, die sich am Kind orientiert.  „Statt es unsere Wege zu lehren, lasst uns ihm Freiheit geben, sein eigenes Leben nach seiner eigenen Weise zu leben. Dann werden wir, wenn wir gut beobachten, vielleicht etwas über die Wege der Kindheit lernen.“   Für unsere Arbeit bedeutet das, zu beobachten, wo ein Kind steht und wobei es welche Hilfe braucht. Lehrer und Erzieher sind nicht mehr Wissensvermittler, sondern vielmehr Begleiter des Kindes.  Wir unterstützen Kinder in ihren Lernprozessen. Wir Pädagogen verstehen unsere Schule als einen Ort, an dem die Kinder mit Freude und Neugier das Lernen lernen können. Fehler und Misserfolge gehören genauso dazu wie die Freude über einen bestandenen Test.  In der Grundschule ist es wichtig, dass die Kinder handeln und begreifen  können und in eigenem Tempo nach eigenem Vermögen vom konkreten  Handeln zur abstrakten Vorstellung gelangen. 

Werte leben
Als Evangelische Schule gilt für uns, dass jedes Kind in seiner Einmaligkeit geachtet wird. Unser Schulalltag ist geprägt von christlichen Werten im Umgang miteinander.  Die Kinder lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen, aufeinander Rücksicht zu nehmen, sich gegenseitig zu achten und zu respektieren. Nicht nur im Religionsunterricht begegnen uns biblische Geschichten und nicht nur dort werden Themen wie Liebe, Glaube, Hoffnung, Trauer, Freundschaft, Toleranz… aufgegriffen.  Wir feiern gemeinsam die großen Feste wie Weihnachten und Ostern, gehen ihren Wurzeln auf den Grund und gestalten eigene Gottesdienste wie auch solche in der Gemeinde.  Die Evangelische Kirche „Sankt Katharinen“ ist uns vertraut und eine zweite Heimat geworden.  

Jahrgangsübergreifendes Lernen
Seit August 2014 arbeiten wir in jahrgangsgemischten Gruppen von Klasse 1-3 und Klasse 4-6.  In der Jahrgangsmischung erleben sich die Kinder in unterschiedlichen Rollen – erst sind sie die Kleinen, die Neuen,  die viel Hilfe brauchen und viel fragen müssen, aber auch die Chance haben, sich an den Großen zu orientieren und ihnen nachzueifern. Im zweiten Jahr ist ihnen alles vertraut, sie sind nun größer und sicherer, können den Jüngeren helfen, manche Lerninhalte mit ihnen gemeinsam noch einmal vertiefen und haben die Ältesten noch dazu als Vorbilder, an denen sie sich orientieren, die sie vielleicht sogar hin und wieder überflügeln und an denen sie sich messen können. Die Kinder im dritten Jahr sind unbestritten die Großen. Sie übernehmen Patenschaften für die Jüngsten, erklären, zeigen, leiten Gruppenarbeiten und lesen vor.
Was ich einmal jemandem erklärt habe, habe ich wirklich verstanden. So können die Kinder im dritten Lernjahr ihre Kompetenzen und ihr Wissen festigen und weitergeben. Sie leben den Jüngeren vor, wie selbstständiges Lernen funktioniert, erinnern sie an die Regeln und bereiten sich in homogenen Kursen oder im Fachunterricht auf den Übergang in die Gruppe 4-6 oder in die weiterführende Schule vor, in denen sie wieder die Jüngsten sein werden. 

Freiarbeit
Kern des Schulalltags ist die Freiarbeit. Freiarbeit bedeutet, das Kind wählt in der vom Lehrer vorbereiteten Umgebung selbst aus, woran es arbeitet, wie lange es daran arbeitet und wo es das tut. Es hat die Wahl, an seinem Schreibtisch oder auf dem Teppich zu arbeiten oder einen Lernpartner zu  wählen. Nur in der freien Wahl kann nach Montessori das Kind sein Wesen und seine Interessen, seine Begabung und Kreativität offenbaren, sich selbst erkennen und entwickeln.
Die Kinder arbeiten nach einem vom Lehrer vorbereiteten Jahresplan. Wir Pädagogen achten darauf, dass die Kinder die Zeit der freien Arbeit für ihre persönliche Entwicklung in verantwortlicher Weise nutzen. Die Kinder lernen, selbst-ständig zu arbeiten und ihre Lernprozesse zu organisieren, zu dokumentieren und zu präsentieren. Zusätzlich zur Freiarbeit findet Fachunterricht statt, der je nach Inhalt jahrgangshomogen, aber auch jahrgangsgemischt erteilt wird. 

Schulalltag
Die Evangelische Grundschule ist eine verlässliche Halbtagsgrundschule mit Hort.
Lehrer und Erzieher arbeiten eng und nahtlos zusammen. Das gemeinsame Mittagessen gehört zum Schultag.
Hortkinder können ab 7:00 Uhr den Frühhort besuchen und nach dem Schultag bis 17:00 Uhr betreut werden.

Bewertung
Wir verzichten in den Jahrgängen 1-4 auf Schulnoten. Stattdessen erhalten die Schüler am Ende des Schuljahres ausführliche Lern- und Entwicklungs-berichte. Zum Halbjahr erfolgt ein ausführliches Gespräch mit Eltern und Kind über die bisherigen Lernfortschritte, das als Protokoll an den Halbjahresbrief angehängt wird. Ab Klasse 5 bekommen die Schüler ein Notenzeugnis, das sie auf die weiterführenden Schulen vorbereitet. Hierbei gelten die gleichen Richtlinien wie an den staatlichen Schulen.

Kooperationen
Unsere Schule hat zahlreiche Kooperationspartner. Von Beginn an gab es eine gute Zusammenarbeit mit der Evangelischen Gemeinde.  Die Pfarrerin Christa Zepke und der Pfarrer Carsten Hoffmann geben den Religionsunterricht und bereiten gemeinsam mit den Kindern und dem pädagogischen Team Feste und Gottesdienste vor.  Mit der Evangelischen KiTa „Kinderarche“ verbindet uns das gemeinsame Konzept der Montessori-Pädagogik, eine gute Zusammenarbeit, die gemeinsame Teilnahme an pädagogischen Fortbildungen und nicht zuletzt ein gemeinsamer Hausmeister.
Auch die Musik- und Kunstschule war von Beginn an Partner unserer Schule. Jedes Kind unserer Schule hat Flöten- und Percussionsunterricht, auch der Kunstunterricht wird durch Fachkräfte der Musik- und Kunstschule ergänzt.
In unmittelbarer Nachbarschaft haben wir die Stadtbibliothek, die wir regelmäßig mit den Schülern nutzen, ebenso die Uckermärkischen Bühnen, deren Theaterstücke bei den Kindern immer wieder für Begeisterung sorgen.
Unser Mittagessen nehmen wir in der Schule ein.

Projekte
Unsere Schule ist Pilotschule für das landesweite Projekt „Inklusion“ und arbeitet mit der Universität Potsdam zusammen. Wir sind „Sinus-Schule“, was bedeutet, dass der Mathematikunterricht besonderen Raum einnimmt und sich an den neuen Forschungen orientiert.
Im eigenen Vorgarten wie auch im biologischen Schulgarten der Stadt erforschen die Kinder die Pflanzenwelt, aktive Naturbeobachtungen finden auch bei Exkursionen in den Nationalpark „Unteres Odertal“ oder ins NABU-Zentrum Blumberger Mühle statt. 
Die Begegnung mit dem Nachbarland Polen und der polnischen Sprache ist ein weiterer Zweig, den wir aktiv ausbauen.  Der Grundstein dafür wurde durch zwei Kollegen polnischer Herkunft gelegt, die den Kindern die polnische Sprache spielerisch und lebendig vermitteln.